Sehr geehrte Frau Landrätin Baier-Müller,

wir wenden uns an Sie als eine Gruppe engagierter, heimatliebender Bürger/innen, die sich schon vor Jahren zusammengefunden hat zur „Bürgerinitiative zum Erhalt der Alpseelandschaft“ unter dem Motto: „Unser Kapital – die Landschaft“.

Im Augenblick schauen wir mit großer Sorge auf die Planungen zu Wiederaufbau und Erweiterung des landwirtschaftlichen Großbetriebes Alger an der B 308 am westlichen Ende des Alpsees.

Die Informationen über das Bauvorhaben im Artikel der Allgäuer Zeitung vom 15. Mai 2023 beunruhigen uns und zahlreiche andere Bürger/innen. Der Algerhof soll demnach nicht nur auf dem bisherigen Gelände wieder aufgebaut werden (südlich der B 308), sondern das Wohnhaus der Familie mit Fremdenzimmern soll auf der nördlichen Seite der Bundesstraße entstehen.

Hier, zwischen großem Alpsee und Teufelssee befindet sich ein seit langem ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet. Außerdem bestehen unmittelbar angrenzend höchstwertige Biotopbereiche, die durch die geplanten Baumaßnahmen gefährdet sind.

Ist es vertretbar für die privaten Interessen eines Einzelnen die Regeln des Natur- und Landschaftsschutzes hintanzustellen?

Wir wissen um die Privilegierung landwirtschaftlicher Bauvorhaben im Außenbereich, wollen aber die Genehmigung für ein Gebäude im Landschaftsschutzgebiet nicht billigen, denn es würde den Charakter des Gebietes verändern und dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen.

Außerdem wäre eine solche Genehmigung ein Präzedenzfall und könnte ähnlichen Projekten Tür und Tor öffnen.

Der Algerhof liegt am westlichen Ende des Alpsees, dem der kleine Teufelsee im Verlandungsbereich vorgelagert ist. Fährt man von Oberstaufen im Konstanzer Tal Richtung Immenstadt, eröffnet sich ein einmaliges Landschaftsbild. Zwischen den Anhöhen des Prodels und der Salmaser Höhe liegen nebeneinander Alpsee und Teufelssee – wunderbare Allgäuer Landschaft, die uns Einheimischen und Urlaubern so guttut, sanft, grün – und bisher unverbaut.

Jetzt soll durch den Bau eines Wohnhauses zwischen Bundesstraße und Seeufer das Bild dieser intakten Landschaft zerstört werden?

Wir wünschen uns so sehr, dass dieses Gebiet Wiese bleibt mit ihrer Pflanzenvielfalt und ihren schützenswerten Tieren.

Landschaft wächst nicht nach! Sie ist unser großer Schatz.

Bitte helfen Sie uns, sie zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative zum Erhalt der Alpseelandschaft